Bauhaus-Architektur in der Siedlung Cracau
Nirgends sonst in Deutschland kann man so viele Bauten der Moderne erleben wie in Sachsen-Anhalt.
Neben Dessau, dem Zentrum des Bauhaus, finden sich auch in Magdeburg mehrere Zeugen der Architektur der Moderne.
In der Zeit der Weimarer Republik stellte sich Magdeburg früher und konsequenter als andere Städte unter den Vorzeichen der Moderne neu auf.
Mit der Berufung des bekannten Architekten Bruno Taut zum Stadtbaurat entwickelte sich Magdeburg in den 1920er Jahren zu einem Zentrum innovativer Städtebauer, Architekten und Künstler, zu einer Stadt der des neuen Bauwillens.
Neben Taut prägte auch sein Mitarbeiter Carl Krayl das Magdeburger Stadtbild. Er war maßgeblich am Entwurf der „Siedlung Cracau“ beteiligt, die in der Zeit von 1929 bis 1938 östlich der Innenstadt errichtet wurde.
Bauhaus-Architektur – Ausdruck der Moderne
Die Siedlung Cracau
Der Aufbruch in die Moderne fand in Magdeburg vor allem in der innovativen Städte- und Siedlungsplanung seinen Ausdruck.
Die Siedlung Cracau gilt als letztes großes Siedlungsprojekt in der „Stadt des Neuen Bauwillens“. Mit 2000 Wohnungen hatte das als Stadterweiterungsgebiet ausgewiesene Siedlungsprojekt enorme soziale Bedeutung bei der Verringerung des Mangels an preiswertem Wohnraum. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude zerstört, meist aber in ursprünglicher Form wiederaufgebaut.
Es waren vor allem die Gebäude beiderseits der Cracauer Straße, denen heute die funktionalistische Architektur des Neuen Bauens zugeschrieben wird. Die kubischen Baukörper, vorspringende Treppenhäuser und Dachgeschosszonen mit horizontalen Öffnungen bestimmten das Erscheinungsbild.