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Classik Hotel Collection Blog

Die Tunnel der Mauerzeit – geheimnisvolle Pfade

Nov 27, 2023 | Berlin News

Geheimnisvolle Pfade: Die Berliner Unterwelt und die Tunnel der Mauerzeit

Die Berliner Unterwelt birgt viele faszinierende Geheimnisse, von historischen Bunkern bis hin zu versteckten Tunneln. Die Tunnel der Mauerzeit (1961-1989) spielten eine entscheidende Rolle im Kampf um Freiheit und Kommunikation zwischen Ost und West. In dieser Zeit gab es über 70 Fluchttunnelprojekte, von denen nur 19 erfolgreich waren. Mehr als 300 Menschen gelangten durch sie von Ost- nach West-Berlin in die Freiheit. Heute sind sie ein beeindruckendes Zeugnis der Freiheitssehnsucht der Menschen in dieser dunklen Ära.

 

Der Kalte Krieg und die Mauer

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt. Berlin wurde in vier Sektoren unterteilt, die von den Siegermächten kontrolliert wurden. Mit der zunehmenden Spannung zwischen den USA und der Sowjetunion entwickelte sich der Kalte Krieg, der zu einer tiefen Kluft zwischen Ost- und Westberlin führte.

Die Notwendigkeit der Tunnel in der Mauerzeit

Die Errichtung der Berliner Mauer 1961 trennte nicht nur Familien, sondern sperrte auch die Kommunikationswege zwischen Ost und West. Um den Kontakt aufrechtzuerhalten und Menschen aus dem Ostteil der Stadt zu retten, begannen engagierte Tunnelbauer ihre gefährliche Arbeit im Untergrund.

Der berühmte Tunnel 57

Einer der bekanntesten Tunnel der Mauerzeit war der „Tunnel 57“. 1964 gruben tapfere Helfer in einem Keller nahe der Bernauer Straße einen Tunnel, der es 57 Menschen ermöglichte, von Ost- nach Westberlin zu fliehen. Der Tunnel war etwa 145 Meter lang und führte durch den ehemaligen Todesstreifen. Dieser Tunnel ist ein beeindruckendes Zeugnis für den Einfallsreichtum und die Entschlossenheit der Menschen, die Freiheit zu suchen und anderen zu helfen, sie zu erlangen.

Die Technik hinter den unterirdischen Gängen aus der Zeit der Mauer

Die Bauarbeiten waren äußerst riskant und erforderten eine präzise Planung. Die Tunnelbauer mussten sicherstellen, dass die Tunnel stabil blieben und nicht einstürzten, da der Berliner Boden überwiegend sandig ist. Zudem mussten sie die Tunnel mit Belüftungssystemen ausstatten, um die Luftqualität zu gewährleisten.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Erbe der Berliner Unterwelt

Obwohl die Bauarbeiten im Verborgenen stattfanden, wurden einige Tunnel von den ostdeutschen Behörden entdeckt. Dies führte zu mehreren dramatischen Rettungsaktionen, bei denen Menschen durch die Tunnel in den Westen flüchten konnten. Heute faszinieren diese Geschichten mehr denn je.

Heute sind viele dieser Tunnel zu Museen und Gedenkstätten umgewandelt worden, die an die mutigen Fluchtversuche erinnern und als Mahnmal für diejenigen dienen, die ihr Leben riskierten, um anderen Freiheit zu ermöglichen.

Der Berliner Unterwelten e.V. und die Tunnel Tour für Neugierige

Der Berliner Unterwelten e.V. erforscht und dokumentiert die Geschichte des Berliner Untergrunds. Seit 1997 arbeiten Mitglieder aus verschiedenen Lebensbereichen gemeinsam an diesem ambitionierten Projekt. Der Verein hat beeindruckende Auszeichnungen im Denkmalschutz erhalten und ist an 12 Standorten aktiv. Trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie feierte der Verein 2022 sein 25-jähriges Bestehen.

Diese Gesellschaft bietet heute viele verschieden Führungen, an den man teilnehmen kann und so mehr über diese Zeit zu erfahren. Auf ihrer offiziellen Seite könnt ihr Details über unterschiedliche Führungen lesen. In der Tour M, „Unterirdisch in die Freiheit“, könnt ihr viele Geschichten gerade über die Fluchttunnel erfahren sowie über die Berliner Geisterbahnhöfe und wie sie gesichert waren. Auf das Absperren der Kanalisation, um unterirdische Fluchtversuche zu verhindern, wird in dieser Tour ebenfalls ausführlich eingegangen.

Während der Tour werdet ihr auch authentische Orte an der Bernauer Straße sowie die ehemalige Oswald-Berliner-Brauerei besichtigen. Ein besonderes Highlight ist der original erhaltene Fluchttunnel von 1970/71, der erst seit 2019 für Besichtigungen zugänglich ist.

Die Tour dauert 2 Stunden und Führungen gibt es nebenDeutsch, auch auf weiteren Sprachen. Tickets kosten 19 € (der Inhalt ist an ein erwachsenes Publikum ausgerichtet und wird für Jugendlichen ab der 12. Klasse empfohlen). Der Treffpunkt befindet sich in der Nähe vom S+U Gesundbrunnen Bahnhof und ist von unseren beiden Berliner Hotels, Classik Hotel Alexander Plaza und Classik Hotel Hackescher Markt einfach und schnell mit der U8 in ungefähr 10 Minuten zu erreichen.

Fazit

Die Berliner Unterwelt und die Tunnel der Mauerzeit sind ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Stadt. Sie erzählen von Mut, Entschlossenheit und dem unerschütterlichen Glauben an die Freiheit. Der Besuch dieser historischen Stätten bietet die Möglichkeit, die Opfer und Heldentaten derjenigen zu würdigen, die in dunklen Zeiten das Licht der Freiheit suchten. Währen eures Aufenthalts in unseren Classik Hotels in Berlin, solltet ihr nicht verpassen, die Gelegenheit nutzen, an geführten Touren zu diesen eindrucksvollen Stätten teilzunehmen und die bewegende Geschichte hautnah zu erleben.