Jagdschloss Grunewald – Königliches Refugium
Das Jagdschloss Grunewald ist der älteste noch erhaltene Schlossbau Berlins und Namensgeber für den umliegenden Wald.
Einst als Stützpunkt zur Jagd errichtet, beherbergt er heute die größte Cranach-Sammlung der Hauptstadt.
Kurfürst Joachim II. von Brandenburg ließ das Schloss 1542 für seine Jagdaufenthalte errichten und gab ihm den Namen „Zum Grünen Wald“, der später auf den angrenzenden Wald, den Grunewald, ausgedehnt wurde.
Das Gebäude im Stil der Frührenaissance geht vermutlich auf Pläne des Baumeisters Caspar Theiss zurück. Unter Friedrich I. veränderte der als Wasserschloss konzipierte Bau sein Aussehen: Aus der wehrhaften Anlage mit Wassergraben, Türmchen und Giebeln wurde ein freundliches, weißes Schloss mit Mansardendach.
Durch die vom ersten König in Preußen angeordneten Umbauten in der Zeit von 1705 bis 1708 erhielt das Gebäude viele Stilelemente des Barocks. Verantwortlich für die Ausführung der Arbeiten war Hofbaumeister Martin Grünberg.
Das Schloss diente der Königsfamilie bis zu ihrer Enteignung 1926 als Jagdresidenz. 1973 wurde im Zuge der Renovierung im Erdgeschoss der Renaissancesaal, die Große Hofstube, wiederhergestellt, während in den anderen Räumen die barocken Stuckdecken belassen wurden.
Fast 30 Werke von Lucas Cranach dem Älteren, Lucas Cranach dem Jüngeren und ihrer Werkstatt vermitteln ein eindrucksvolles Bild der Herrscher und des Kunstschaffens am Berliner Hof des 16. Jahrhunderts.
Renaissancekunst und höfische Jagd
Heute wird das Jagdschloss Grunewald als Museum genutzt. Im Obergeschoss sind Bildnisse der Hohenzollernherrscher vom 16. bis 19. Jahrhundert zu sehen. Die berühmtesten Kunstwerke im Schloss sind die Gemälde von Lucas Cranach d. Ä. und seinem Sohn Lucas Cranach d. J..
Die im angrenzenden Jagdmagazin ausgestellten historischen Waffen und Geweihe bezeugen die Jagdleidenschaft der Hohenzollern und demonstrieren die ursprüngliche Funktion des Schlosses als Stützpunkt der Jagd.
Adresse:
Jagdschloss Grundewald
Hüttenweg 100
14193 Berlin