Magdeburgs Galilei gewidmet: Das Otto-von-Guericke-Museum
Naturforscher, Erfinder, Physiker und Politiker – Otto von Guericke war ein Multitalent und weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Magdeburg für seine bahnbrechenden Erfindungen bekannt.
Der am 20. November 1602 in Magdeburg geborene Otto von Guericke hat sich vor allem durch seine spektakulären Experimente einen Namen gemacht. Am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm demonstrierte er auf sehr anschauliche Weise, die Kraft des Luftdrucks. Guericke legte zwei 50 Zentimeter große Halbkugelschalen aus Kupfer so aneinander, dass sie eine ganze Kugel bildeten. Dann entzog er mit seiner erfundenen Kolbenpumpe dem Hohlraum die Luft. Im Inneren entstand ein Vakuum. Anschließend ließ er zwei Gespanne mit je acht Pferden versuchen, die Halbkugeln auseinanderzuziehen. Vergeblich. Der Unterdruck der Kugel hielt die beiden Hälften zusammen. Erst als er wieder Luft in die Kugel strömen ließ, konnten die beiden Hälften – zum Erstaunen der Zuschauer – wieder auseinandergenommen werden.
Guerickes Ruhm als deutscher Galilei gründet sich auf viele Erfindungen und Entdeckungen. Verdienste hat sich das Multitalent auch in der Meteorologie erworben. Otto von Guericke entwickelte ein Barometer zum Messen des Luftdrucks. Dieses Gerät nutzte er zur Wettervorhersage.
Auch auf dem politischen Parkett hat Otto von Guericke eine gute Figur gemacht. Er war 50 Jahre Magdeburger Ratsherr, 30 Jahre Magdeburger Bürgermeister und 20 Jahre Diplomat für seine Vaterstadt.
Otto von Guericke, der auch als Erfinder der Luftpumpe gilt, wurde von Kaiser Leopold I. in den Adelsstand erhoben.
Tipp: Jeden Freitag gibt es um 14 Uhr eine kostenfreie Führung.