Nikolaiviertel – Berlins Puppenstube
Das denkmalgeschützte Nikolaiviertel ist das älteste Wohngebiet Berlins.
Doch seine idyllischen Gassen und gemütlichen Häuschen sind zum größten Teil Bauten der Nachkriegszeit.
Wer durch das Nikolaiviertel schlendert, könnte vergessen, dass er sich im Herzen der Hauptstadt befindet. Die mittelalterlich anmutenden Straßen, die malerischen Häuser und historisierenden Plattenbauten lassen das Viertel wie eine gemütliche Puppenstube wirken. Nur der Fernsehturm über den Dächern erinnert daran, dass das Nikolaiviertel keine romantische Kleinstadt ist, sondern mitten im quirligen Berlin liegt.
Hier entstanden Ende des 12. Jahrhunderts die ersten Berliner Häuser, der erste Markt und die erste Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Viertel fast vollständig zerstört. Erst anlässlich der 750-Jahr-Feier wurde die Trümmerlandschaft von 1981 bis 1987 im Auftrag des Magistrats von Ost-Berlin wiederaufgebaut. Unter Leitung des Architekten Günter Stahn wurden die Häuser und Straßen historischen Vorbildern entsprechend nachgebildet.
Prominente Bewohner
Bis zum Zweiten Weltkrieg ist das Nikolaiviertel geprägt durch Gasthöfe, Läden, Höfe und Handwerksbetriebe. Künstler wie Kleist, Hauptmann, Ibsen, Casanova, Strindberg oder Lessing lebten oder logierten hier.